Zahngesundheit

Zahnfleisch geschwollen – Ursachen, Behandlung & Vorbeugung

Mia Zadik | 22 Juli 2024
Zahnfleisch geschwollen – Ursachen, Behandlung & Vorbeugung

Inhaltsverzeichnis

Wodurch wird geschwollenes Zahnfleisch verursacht?

Ursachen für geschwollenes Zahnfleisch

Gesundes Zahnfleisch ist rosafarben und straff; geschwollenes Zahnfleisch neigt zu Rötung und kann aufgelockert sein. Wenn das Zahnfleisch anschwillt, stecken meist harmlose Ursachen dahinter. Dennoch ist es wichtig, mögliche Entzündungen oder andere damit in Verbindung stehende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Die häufigsten Auslöser für geschwollenes Zahnfleisch sind:

  • Schlechte Mundhygiene

  • Gingivitis oder Parodontitis

  • Hormonelle Veränderungen

  • Falsche Ernährung 

  • Erkrankungen, die nicht den Mundraum betreffen 

  • Medikamente 

  • Verletzungen 

Zahnfleisch geschwollen durch falsche Mundhygiene

Wusstest Du, dass geschwollenes Zahnfleisch oftmals durch die falsche Mundhygiene entsteht? Das sind die konkreten Ursachen dafür:

  • Plaquebildung: Plaque sind Bakterien, die sich um, auf und zwischen den Zähnen ansammeln. Diese Bakterien gedeihen besonders gut, wenn Nahrungsreste mit Kohlenhydraten wie Zucker und Stärke längere Zeit im Mund verbleiben. Die Bakterien ernähren sich von diesen Resten und produzieren Säuren, die das Zahnfleisch reizen und Schwellungen verursachen können.

  • Ebenfalls kann sich Zahnstein bilden: Dies geschieht, wenn Plaque über längere Zeit hinweg nicht entfernt wird und sich verhärtet. Zahnstein kann Dein Zahnfleisch mechanisch reizen und so Schwellungen fördern.

Anmerkung: Auch eine zu grobe Zahnpflege kann eine Schwellung verursachen, insbesondere wenn zu viel Druck beim Bürsten auf das Zahnfleisch ausgeübt wird.

So verhinderst Du zu festes Zähneputzen

Gingivitis/Parodontitis als Ursache für geschwollenes Zahnfleisch

  • Gingivitis: Frühstadium der Zahnfleischerkrankung, gekennzeichnet durch Rötung, Schwellung und Blutung. 

  • Parodontitis: Fortgeschrittenes Stadium, bei dem Zahnfleisch und Kieferknochen betroffen sind. 

Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats, die häufig einer unbehandelten Zahnfleischentzündung vorausgeht. Diese Erkrankung entwickelt sich langsam, ist zunächst oft schmerzfrei und bleibt daher oft unbemerkt, obwohl sie schwerwiegende langfristige Folgen haben kann, die bis zum Verlust der Zähne führen können.

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Geschwollenes Zahnfleisch nach Zahnarztbehandlungen

Besonders nach größeren zahnärztlichen Eingriffen wie der Entfernung von Weisheitszähnen oder einer Wurzelbehandlung kann das Zahnfleisch anschwellen und sich entzünden. Solche Beschwerden sind normalerweise vorübergehend und völlig normal. Sollten die Symptome jedoch nach einigen Tagen nicht abklingen, ist es ratsam, Deine Zahnärzt*in erneut aufzusuchen.

Zahnfleisch hinter Backenzahn geschwollen 

Das Auftreten einer Schwellung des Zahnfleischs an einer spezifischen Stelle deutet häufig auf eine lokale Erkrankung hin. Wenn z.B. Dein Zahnfleisch hinter dem Backenzahn geschwollen ist, kann möglicherweise darunter Karies oder eine Zahnwurzelentzündung sein.

Wenn noch Weisheitszähne vorhanden sind und das Zahnfleisch in diesem Bereich geschwollen ist sowie Schmerzen verursacht, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. So kannst Du klären, ob der betroffene Weisheitszahn entfernt werden soll. 

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Geschwollenes Zahnfleisch bei Babys und durch hormonelle Schwankungen 

Wenn Babys im Alter von etwa sechs Monaten ihre ersten Zähne bekommen, führt der Druck im Kieferknochen häufig zu geschwollenen Zahnfleisch, was mit Jucken, Schmerzen und manchmal sogar Fieber einhergehen kann.

Auch hormonelle Schwankungen können das Zahnfleisch empfindlicher und anfälliger für Schwellungen machen.

  • Schwangerschaft: Der veränderte Hormonspiegel sorgt dafür, dass die Mundschleimhaut stärker durchblutet wird als sonst. Dies führt dazu, dass das normalerweise feste Gewebe lockerer wird, wodurch Bakterien leichter eindringen können, was das Risiko für geschwollenes Zahnfleisch erhöht.

  • Pubertät: Ähnliche Effekte wie bei der Schwangerschaft durch hormonelle Veränderungen.

  • Menopause: Hormonelle Umstellungen können zu trockenerem und geschwollenem Zahnfleisch führen.

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Zahnfleisch geschwollen durch ungesunde Ernährung 

Vitamine für Deine Zahngesundheit
  • Vitaminmangel: Mangel an Vitamin C kann zu geschwollenem Zahnfleisch führen.

  • Ungesunde Ernährung: Zu viel Zucker und verarbeitete Lebensmittel können das Zahnfleisch negativ beeinflussen.

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Krankheitsbedingte Faktoren für geschwollenes Zahnfleisch

  • Nächtliches Zähneknirschen oder Zungenpressen: Die durch den Druck verursachte Belastung der Zähne und des umliegenden Gewebes kann Entzündungen und Schmerzen im Zahnfleisch verursachen.

  • Diabetes: Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischerkrankungen, da hohe Blutzuckerspiegel das Immunsystem schwächen und die Durchblutung des Zahnfleisches beeinträchtigen können. Dies macht Dein Zahnfleisch anfälliger für Infektionen und Schwellungen. Eine gute Blutzuckerkontrolle ist entscheidend, um Zahnfleischprobleme bei Diabetiker*innen zu verhindern.

  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Lupus oder HIV schwächen das Immunsystem und können zu entzündlichen Reaktionen im gesamten Körper führen, einschließlich des Zahnfleisches. 

Tipp: Falls Du unter einer dieser gesundheitlichen Beschwerden leidest, ist es besonders wichtig, eine gründliche Mundhygiene zu praktizieren und regelmäßig zahnärztliche Kontrollen durchzuführen. 

Zahnfleisch geschwollen durch Medikamente 

  • Blutdruckmedikamente können als Nebenwirkung Zahnfleischschwellungen verursachen.

  • Auch Antiepileptika, die zur Kontrolle von Anfällen eingesetzt werden, können geschwollenes Zahnfleisch hervorbringen.

Zahnfleisch geschwollen durch Verletzungen und Irritationen

  • Zahnfleischverletzungen: Diese können durch harte Nahrungsmittel oder aggressive Zahnpflege verursacht werden. 

  • Auch bestimmte Zahnbehandlungen wie eine unsachgemäße Zahnreinigung oder chirurgische Eingriffe können Gründe für ein geschwollenes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten sein. 

  • Feste Zahnspangen und Zahnersatz: Wenn diese nicht richtig angepasst sind oder scharfe Kanten bzw. Drähte haben, können sie das Zahnfleisch reizen und zu Irritationen sowie Schwellungen führen. 

Was tun bei geschwollenem Zahnfleisch? 

Was Du selbst gegen geschwollenes Zahnfleisch tun kannst

  • Spülen mit Salzwasser: Eine Spülung mit lauwarmem Salzwasser kann helfen, Bakterien zu reduzieren und das Zahnfleisch zu beruhigen.

  • Vermeidung von Reizstoffen: Reduziere den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken sowie von Tabakprodukten, die Dein Zahnfleisch zusätzlich reizen können.

  • Gute Mundhygiene zur Vorbeugung: Eine gründliche Zahnpflege ist entscheidend. Regelmäßiges und sanftes Zähneputzen sowie die Verwendung von Zahnseide helfen dabei, Plaque zu entfernen und Entzündungen vorzubeugen.

So putzt Du Deine Zähne richtig
  • Die Wahl der Produkte ist wichtig: Verwende eine Zahnbürste mit weichen Borsten, eine milde Zahncreme ohne abrasive chemische Zusätze und gegebenenfalls spezielle antibakterielle Mundspüllösungen

  • Um Deine Zähne gründlich zu reinigen und zu pflegen, ist es außerdem ratsam, regelmäßig einen Termin zur professionellen Zahnreinigung zu vereinbaren. 

Weitere zahnmedizinische Maßnahmen bei geschwollenem Zahnfleisch 

Mann mit Zahnfleischbluten Zahnfleischentzündung
  • Du hast ein geschwollenes Zahnfleisch und Schmerzen, die anhalten? Ab zu Deiner Zahnärzt*in! Wenn das geschwollene Zahnfleisch länger als ein paar Tage anhält, stark schmerzt oder mit anderen Symptomen wie Fieber einhergeht, ist es wichtig, sofort Deine Zahnärzt*in aufzusuchen. So kannst Du ernste Probleme ausschließen und erhältst so schnell wie möglich eine angemessene Behandlung.

  • Medizinische Mundspülung: Je nach Ursache kann Deine Zahnärzt*in eine spezielle Mundspülung oder andere medizinische Maßnahmen verschreiben, um das geschwollene Zahnfleisch zu heilen.

  • Antibiotika: In einigen Fällen können Antibiotika verschrieben werden, um bakterielle Infektionen im Zahnfleisch zu bekämpfen.

  • Anpassung von Zahnersatz: Wenn Zahnprothesen oder Zahnspangen das Zahnfleisch reizen, kann eine Anpassung erforderlich sein. Bei Zahnspangen kann es notwendig sein, die Drahtbögen anzupassen oder spezielle Polsterungen zu verwenden. So kann Reibung und Druck auf das Zahnfleisch minimiert werden. 

  • Schmerzlindernde Maßnahmen: Dein Zahnfleisch ist geschwollen und schmerzt? Zur vorübergehenden Linderung können zahnärztliche Gels oder Salben verschrieben werden, die Du direkt auf das geschwollene Zahnfleisch auftragen kannst.

Zahnfleisch geschwollen – Hausmittel, die Dir helfen können 

Hausmittel bei geschwollenem Zahnfleisch
  • Eine Salzwasserspülung hilft Dir, Bakterien zu reduzieren und Entzündungen zu verringern.

  • Du kannst Teebaumöl in verdünnter Form verwenden, es wirkt antiseptisch und beruhigend.

  • Das Kauen auf Nelken oder das Auftragen von Nelkenöl auf die betroffene Stelle lindert Schmerzen und bekämpft Bakterien.

  • Du kannst Kamillentee trinken oder als Mundspülung verwenden. Dieser wirkt entzündungshemmend und kann empfindliches Zahnfleisch beruhigen sowie Irritationen lindern.

  • Trage Aloe vera direkt auf Dein geschwollenes Zahnfleisch auf, um die Heilung zu fördern und Entzündungen zu reduzieren.

  • Du kannst auch Honig auf das gereizte Zahnfleisch auftragen. Honig, insbesondere mit hohem MGO-Wert, wirkt antibakteriell und fördert die Heilung.

  • Stelle eine entzündungshemmende Paste aus Kurkumapulver und Wasser her und trage sie auf Dein geschwollenes Zahnfleisch auf. 

Anmerkung: Vieler dieser Hausmittel können auch bei der Behandlung von freiliegendenden Zahnhälsen helfen.