Aligner-Therapie & wissenschaftliche Forschung

Evidenzbasierte Aligner-Therapie in der digitalen Zahnmedizin

Corinna Romke | 08 Dezember 2022
Evidenzbasierte Aligner-Therapie in der digitalen Zahnmedizin

Zahnärzte haben die Möglichkeit, mit dem Angebot von DR SMILE das Leistungsspektrum ihrer Praxis zu diversifizieren und zu erweitern. Es ist der Patient, der den Zahnarzt mit dem Wunsch nach einer DR SMILE-Behandlung zur ästhetischen Korrektur einer einfachen Malokklusion konfrontiert. Der einzelne Patient wird mit seinen Wünschen, Werten und Bedürfnissen ernst genommen und bildet die entscheidende Messlatte. In der evidenzbasierten Zahnmedizin wird nicht über den Kopf des Patienten hinweg und ohne Berücksichtigung seiner Wünsche gehandelt. Das Prinzip ist, dass der Zahnarzt zwischen den Interessen des Patienten und den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung vermittelt. 

Wenn sich ein Patient, motiviert von seinem Wunsch nach geraderen Zähnen, für eine DR SMILE-Behandlung vorstellt, heißt das noch nicht zwangsläufig, dass er eine DR SMILE-Behandlung bekommt. Denn wie bei jeder zahnärztlichen Therapie wird auch bei DR SMILE geprüft, ob der Patient für die Behandlung geeignet ist oder nicht und ob die DR SMILE-Aligner-Behandlung die für den Patienten bestmögliche Behandlungsmöglichkeit ist. Bei DR SMILE begutachten Zahnärzte vor Therapiebeginn auf Basis einer ausführlichen Befundung, ob die Aligner-Therapie als Maßnahme anwendbar ist, um das vom Patienten gewünschte Ziel zu erreichen. Die Zahnärzte stellen einen Behandlungsbedarf fest; und sie geben eine fachlich begründete Einschätzung zur Wirksamkeit der Therapiemaßnahme. Andersherum: Sollte eine Kontraindikation vorliegen oder die Aligner-Therapie im Patientenfall nicht zielführend sein, dann wird die Behandlung abgelehnt und der Patient weiterverwiesen.

Was Evidenz in der Zahnmedizin bedeutet, wird viel diskutiert. Grundsätzlich versteht man unter evidenzbasierter Medizin den gewissenhaften, eindeutigen und vernünftigen Gebrauch der aktuell besten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Entscheidungsfindung in der zahnmedizinischen Versorgung des einzelnen individuellen Patienten. Die klinische Expertise wird mit den besten verfügbaren externen klinischen Nachweisen aus der Forschung verbunden. Es geht um die Schaffung systematischer Methoden für die Erfassung, Evaluierung und Gliederung von Daten. Evidenz deckt Lücken in der wissenschaftlichen Literatur auf, und weist auf notwendige Forschung für wissenschaftliche Nachweise hin. In der Praxis stellt sich das Vorgehen zahnmedizinischer Evidenz als oftmals schwer praktikabel dar, denn es fehlt an Möglichkeiten, im geeigneten Umfang Daten zu erheben und auszuwerten. Möglich ist das bislang nur in internationalen Forschungsnetzwerken.

So ist die Evidenzlage zur klinischen Wirksamkeit von Aligner-Therapien noch mäßig, wie Studien offenlegen (1).Untersuchungen haben festgestellt, dass sich Aligner-Therapien als besonders wirksam bei leichten bis mittelschweren Zahnfehlstellungen erweisen, wobei bei schwereren Fällen schlechtere Ergebnisse als mit festsitzenden Zahnspangen erzielt werden. Verbesserungen bei Aligner-Design, Materialien, IT-Anwendungen und Attachments könnten die Fähigkeit zur Durchführung schwieriger Zahnbewegungen befördern. Die parodontale Gesundheit ist nach Aligner-Therapien im Vergleich zu festsitzenden Apparaturen nach der aktuellen Studienlage besser, was auch logisch ist. (2). Denn die Zähne lassen sich während einer Aligner-Therapie besser reinigen, da sie herausnehmbar sind und sich so weniger Plaque an den Zähnen festsetzen kann. Andere Untersuchungen beispielsweise hinsichtlich der Behandlungsdauer führten zu widersprüchlichen Ergebnissen. Die systematischen Übersichten zur Wirksamkeit von Aligner-Therapien weisen einige Einschränkungen auf. Das führt zu der Schlussfolgerung, dass neue Studien zur Verbesserung der Evidenzlage durchgeführt werden müssen – zumal die meisten Studien nur ein Aligner-System, nämlich das des Marktführers, untersuchen. Dies könnte eine Verzerrung der Ergebnisse zur Folge haben. Die Einbeziehung weiterer Anbieter wie auch DR SMILE in zukünftige Studien könnte zu neuen Erkenntnissen führen. 

DR SMILE kann einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung leisten. Als Digital Dental Pionier verfügt das Unternehmen über einen sehr hohen Bestand an digitalen Daten, die für die Erforschung der Wirksamkeit von Aligner-Therapien herangezogen werden können und jetzt bereits zu internen Zwecken der Qualitätsverbesserung verwendet werden. Der Datenbestand ist einzigartig. DR SMILE hat seit seiner Gründung im Jahr 2017 über 100.000 Patienten erfolgreich behandelt. Durch die Auswertung der anonymisierten Daten lassen sich wertvolle Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Aligner-Therapien gewinnen, auf deren Basis zahnmedizinische Standards gegebenenfalls neu definiert werden können. Dank digitaler Daten können die durch Aligner herbeigeführten Zahnbewegungen detailliert nachvollzogen werden. Da DR SMILE Wert auf evidenzbasierte Zahnmedizin legt, wurde begonnen, eigene Peer-Review-Studien durchzuführen und zu veröffentlichen. Auf diese Weise leistet das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur zahnärztlichen Gesundheitsversorgung. In Zukunft kann die Genauigkeit von Aligner-Therapien durch den Einsatz fortschrittlicher Technologie und Machine-Learning-Modelle, die Verbesserung des Aligner-Designs und der -Materialien, die Verringerung des Arbeitsaufwands der einzelnen Aligner sowie die gezieltere Verwendung von Attachments und IPR verbessert werden. Daran arbeitet DR SMILE. Evidenzbasiert.

1. Y. Yassir, S. Nabbat, G. McIntyre, D. Bearn (2022): Clinical effectiveness of clear aligner treatment compared to fixed appliance treatment: an overview of systematic review. Clinical Oral Investigations (2022) 26:2353–2370.  https://doi.org/10.1007/s00784-021-04361-1

2. Rossini G, Parrini S, Castroflorio T, Deregibus A, Debernardi CL (2015) Periodontal health during clear aligners treatment: a systematic review. Eur J Orthod 37(5):539–543. https://doi.org/ 10.1093/ejo/cju083

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.