Festsitzender oder herausnehmbarer Retainer?
Nach Abschluss einer Aligner-Therapie zur Korrektur von Zahnfehlstellungen neigen die Zähne dazu, wieder in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren, d.h. wieder schief zu werden (Rückfall). Für Patienten, die Zeit und Kosten für ihre kieferorthopädische Behandlung aufgewendet haben, kann es sehr ärgerlich werden, wenn sie feststellen müssen, dass ihre Zahnkorrektur nicht ewig hält. Aus diesem Grund folgt nach der kieferorthopädischen Behandlung eine Rententionsphase, in der versucht wird, die Zähne nach der Therapie in der korrigierten Stellung zu halten. Zahnmediziner bieten ihren Patienten verschiedene Retentionsverfahren an. Auch DR SMILE empfiehlt seinen Patienten nach Abschluß einer Aligner-Therapie das Tragen von Retainern, und bietet sowohl festsitzende als auch herausnehmbare an.
Die Ursachen für Rückfälle sind nicht vollständig geklärt. Zahnmediziner gehen davon aus, dass sie mit dem Rückstoß der Fasern, die die Zähne im Kieferknochen halten, dem Druck von Lippen, Wangen und Zunge, dem weiteren Wachstum und der Art und Weise, wie die Zähne aufeinandertreffen, zusammenhängen. Rückfällen kann durch verschiedene Retentionsverfahren vorgebeugt werden. Zu den Retentionsverfahren gehören entweder das Tragen von speziellen Apparaturen, so genannten Retainern, oder der Einsatz von so genannten "ergänzenden Verfahren". Bei diesen Verfahren wird entweder die Form der Kontakte zwischen den Zähnen verändert oder die Verbindung zwischen dem Zahnfleisch und dem Zahnhals durch einen sehr kleinen Eingriff gekappt.
Retainer können entweder herausnehmbar sein oder an den Zähnen befestigt werden. Feste Retainer werden in der Regel auf die Rückseite (Innenseite) der Vorderzähne „geklebt“. Herausnehmbare Retainer hingegen sind transparent wie Aligner, was sie alltagstauglich macht. Im Gegensatz zu Alignern verändern sie jedoch nicht die Position der Zähne, sondern erhalten den Status-Quo.
Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass die Retention bei beiden Arten von Retainern gleich effektiv ist. Beide sind gut geeignet, die Zähne nach der kieferorthopädischen Therapie in Position zu halten. Dabei dürfen sie keinen Schaden anrichten. Das heißt, sie müssen bequem und akzeptabel zu tragen sein. Da beide Retainer-Arten gleich effektiv sind, ist bei der Auswahl des Retainers die individuelle Situation des Patienten zu berücksichtigen.
Die Effektivität von herausnehmbaren Retainern ist von der Patienten-Compliance, also der Mitwirkung des Patienten an der Therapie abhängig. Nachdem ein Patient monatelang eine kieferorthopädische Behandlung durchgeführt hat, mag er keine Lust mehr haben, weiterhin eine „Zahnspange“ im Mund zu tragen. Ist die Compliance nicht gegeben, dann dürfte dies auch Auswirkungen auf den Erfolg der Retention haben. Für Patienten, die nicht-compliant sind, ist ein festsitzender Retainer daher besser geeignet. Bei festsitzenden Retainern ist allerdings stärker auf die Mundhygiene zu achten. Während herausnehmbare Retainer besser zu reinigen sind, ist bei festsitzenden Retainern die Gefahr größer, dass sich Plaque und Zahnstein ansammeln, und es dem Patienten schwerer machen, seine Zähne sauber zu halten. Plaqueansammlung kann Karies oder Entzündungen und Schäden am umliegenden Zahnfleisch verursachen. Außerdem kann es zu Ablösungen des Retainers kommen, wenn der Patient beispielsweise seine Zähne zu kräftig putzt oder harte Lebensmittel wie Nüsse kaut. Sollte sich der Retainer lösen, muss er erneuert werden.
Für die Zeit, in der Retainer nach der Aligner-Behandlung getragen werden müssen, gibt es keine anerkannte Dauer. Es hat sich gezeigt, dass bei einem Abbruch des Tragens von Retainern nach ein bis zwei Jahren immer noch das Risiko eines langfristigen Rückfalls der Zähne besteht. Daher empfehlen einige Zahnmediziner eine längere Tragedauer, manchmal sogar auf unbestimmte Zeit. Das Gleiche gilt für die Frage, wie lange ein Patient einen herausnehmbaren Retainer pro Tag tragen muss. Während anfangs der Retainer unter Umständen ganztägig getragen werden muss, besteht die Möglichkeit, die Tragezeit im Laufe der Zeit nach und nach zu reduzieren.
DR SMILE klärt seine Patienten bereits bei Beginn einer Aligner-Therapie über die Notwendigkeit einer Retention auf. Eine frühzeitige und ausführliche Patientenaufklärung ist wichtig, um die Compliance des Patienten zu gewährleisten.
*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.