Richtig Zähne putzen: Gesundheitsmythen im Check
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Richtiges Zähneputzen – wie geht das überhaupt? Es gibt unglaublich viele Mythen rund um das Thema Zahngesundheit. Doch was steckt eigentlich hinter den ganzen „Dos and Don'ts, die auch Du sicherlich kennst? Lass uns endlich weit verbreitete (teilweise sogar schädliche) Gesundheitsmythen aufdecken und so Dein strahlendes Lächeln stärken!
Richtig Zähneputzen Mythos #1: Festes Zähneputzen reinigt besser
FALSCH! Dies ist einer der hartnäckigsten Mythen über die Zahngesundheit. Um es klar zu sagen: An diesem Mythos ist nicht einmal ein Körnchen Wahrheit dran. Tatsächlich kann zu starkes Zähneputzen schädlich für Deine Zähne und Dein Zahnfleisch sein.
Warum ist zu festes Zähneputzen schlecht?
Schädigung des Zahnschmelzes: Der Zahnschmelz ist die glänzende Schutzschicht Deiner Zähne. Abgenutzter Zahnschmelz verliert nicht nur seinen Glanz, sondern kann auch die Nervenenden freilegen. Das kann zu einer Empfindlichkeit bei heißen oder kalten Speisen führen.
Zahnfleischschäden: Zu starkes Zähneputzen kann dazu führen, dass sich Dein Zahnfleisch zurückbildet und blutet, was wiederum zu Empfindlichkeit und anderen Problemen führt.
Anzeichen dafür, dass Du Deine Zähne zu stark putzt
Deine neue Zahnbürste franst innerhalb weniger Wochen aus
Dein Zahnfleisch blutet beim Putzen
Deine Zähne sind empfindlich
Deine Zähne sehen stumpf und verfärbt aus
Dein Zahnfleisch blutet öfter beim Zähneputzen? Das ist nicht normal und sollte nicht ignoriert werden. Diese Symptome können auch durch andere Probleme verursacht werden. Sprich unbedingt mit Deiner Zahnärzt*in darüber.
Wie kannst Du verhindern, dass Du Deine Zähne zu fest putzt?
Das Schlüsselwort lautet: sanft. Sei sanft beim Zähneputzen. Wenn es Dir schwerfällt, die Zahnbürste nicht zu fest auf Zähne und Zahnfleisch zu drücken, haben wir hier 3 praktische Tipps:
Verwende eine Zahnbürste mit weichen Borsten: Extra weiche Borsten sind auch besser als mittelharte Borsten.
Halte Deine Zahnbürste mit drei Fingern: Mit dieser Art von Griff ist es schwieriger, die Zahnbürste mit Gewalt nach unten zu drücken, wodurch der Druck auf Zähne und Zahnfleisch verringert wird.
Nutze eine elektrische Zahnbürste: Kombiniert mit der richtigen Technik kann eine elektrische Zahnbürste sehr hilfreich sein, um Schäden am Zahnfleisch zu verhindern. Wusstest Du, dass einige elektrische Zahnbürsten sogar blinken oder vibrieren, wenn Du zu fest putzt?
Möchtest Du Deine Zahnputztechnik auffrischen? Wir haben alles, was Du über richtiges Zähneputzen wissen musst, in einem praktischen Leitfaden zusammengestellt.
Richtig Zähneputzen Mythos #2: Es spielt keine Rolle, wann Du Deine Zähne putzt
FALSCH! Vielleicht hast Du schon gehört, dass, solange Du zweimal am Tag die Zähne putzt, der Zeitpunkt weniger wichtig ist. Das ist ein weiterer weit verbreiteter Mythos. Zweimal tägliches Zähneputzen ist natürlich notwendig, aber der Zeitpunkt des Putzens ist ebenfalls entscheidend.
Wann sollte man Zähne putzen?
Du weißt sicherlich, dass Du Deine Zähne morgens und abends putzen solltest. Das Zähneputzen vor dem Schlafengehen ist besonders wichtig, weil Du damit alle Essensreste und Bakterien des Tages loswirst. Auch die Speichelproduktion, der natürliche Zahnschmelzschutz des Körpers, verlangsamt sich im Schlaf.
Was andere Zeitpunkte des Zähneputzens betrifft, so ist es am besten, 30 bis 60 Minuten nach dem Essen zu warten. Das liegt vor allem daran, dass das Essen den Säuregehalt im Mund erhöht und den Zahnschmelz schwächt. Somit kann das Putzen unmittelbar nach dem Essen zu einer schnelleren Abnutzung der Zähne führen.
In den 30 bis 60 Minuten nach dem Essen setzt Deine Speichelproduktion ein, um Deine Zähne vor dem Säureangriff zu schützen und den Zahnschmelz wieder zu stärken.
Deshalb kann das Zähneputzen direkt nach dem Essen sehr abrasiv für die Zähne sein und den Zahnschmelz abtragen.
Wann soll man Zähneputzen – vor dem Frühstück oder nach dem Frühstück?
Wenn man bedenkt, was das Beste für die Zähne ist, wäre es besser, die Zähne vor dem Frühstück zu putzen. Wenn Du zuerst putzt, beseitigst Du die Bakterien, die sich über Nacht vermehrt haben. Zude werden Deine Zähne mit einer schützenden Fluoridschicht aus Deiner Zahnpasta umhüllt.
Eine kleine Studie hat auch gezeigt, dass morgendliches Zähneputzen die Speichelproduktion ankurbelt und bis zu 5 Minuten lang anhält. Das ist wichtig, denn wenn Sie als Nächstes etwas essen wollen, haben Ihre Zähne einen zusätzlichen Schutz gegen die Säure in Ihrem Essen.
Hand aufs Herz. Wir wissen alle, dass der lang anhaltende Geschmack der Zahnpasta nicht gut zu unserem Orangensaft oder Müsli passt. Wenn Du also lieber nach dem Frühstück die Zähne putzen willst, warte bitte mindestens 30 Minuten. Wenn Du dafür keine Zeit hast, kannst Du den Mund vor dem Zähneputzen mit Wasser ausspülen, um den Säuregehalt zu reduzieren.
Soll man vor oder nach dem Kaffee Zähneputzen?
Idealerweise solltest Du nicht direkt nach dem Kaffeetrinken die Zähne putzen, da der Zahnschmelz durch die Säure angegriffen wird. Das Zähneputzen kann somit den Zahnschmelz abtragen. Es wird empfohlen, nach dem Kaffee den Mund mit Wasser zu spülen und vor dem Zähneputzen mindestens 30 Minuten zu warten.
Anmerkung: Viel schädlicher als die Säure des Kaffees ist es, wenn Kaffee mit Zucker getrunken wird. Vor allem, wer über den ganzen Tag hinweg ständig gesüßten Kaffee (oder Tee) trinkt, setzt seine Zähne einem kontinuierlichen Angriff durch Zucker und Säuren aus, was das Risiko von Karies erheblich erhöht.
Ist dreimal Zähneputzen zu viel?
Dreimal täglich die Zähne zu putzen ist nicht zwangsläufig zu viel, solange Du eine sanfte Technik und eine Zahnbürste mit weichen Borsten verwendest. Zusätzliches Zähneputzen nach dem Mittagessen kann tatsächlich sinnvoll sein, um Essensreste und Bakterien zu entfernen. Dreimal Zähneputzen ist somit nicht zu viel für ein gesundes Lächeln.
Doch bedenke: Das Prinzip „mehr ist mehr“ gilt bei der Mundhygiene keinesfalls. Zu lange und zu oft Zähneputzen schädigt Deinem Zahnschmelz sowie Zahnfleisch.
Richtig Zähneputzen Mythos #3: Zahnseide ist nicht notwendig
FALSCH! Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Zahnseide nicht notwendig ist. Viele Menschen wissen zwar, dass es gut ist, Zahnseide zu benutzen. Doch die Meisten halten es eher für eine Ergänzung zum Zähneputzen.
Doch das stimmt leider nicht. Zahnseide ist sehr wichtig, um die Zahnzwischenräume zu reinigen, die die Zahnbürste nicht erreichen kann.
Wenn Du Deine Zähne nur mit der Zahnbürste putzt, kannst Du, egal wie gut Deine Technik ist, unmöglich alle Zwischenräume erreichen. Deshalb ist es notwendig, eine alternative Methode zur Reinigung der Zahnzwischenräume anzuwenden.
Richtiges Zähneputzen mit Zahnseide – die Vorteile:
Bessere Entfernung von Bakterien, die schlechten Atem verursachen
Entfernung von Plaque unterhalb des Zahnfleischsaums
Verringerung des Risikos von Karies
Geringere Wahrscheinlichkeit, wundes, geschwollenes und rotes Zahnfleisch zu bekommen
Hilft bei der Vorbeugung von Zahnfleischbluten
Zahnseide ist eine gute Methode für alle, auch wenn die Zahnzwischenräume eng sind. Für diejenigen, die mehr Platz zwischen den Zähnen haben, ist eine Interdentalbürste jedoch genauso gut geeignet.
Wie benutzt man Zahnseide richtig?
Benutze einmal am Tag Zahnseide. Wichtig ist, dass Du die Zahnseide vor dem Zähneputzen benutzt, damit die durch die Zahnseide gelösten Partikel beim Zähneputzen entfernt werden.
Nimm die richtige Menge, etwa 40-45 cm Zahnseide.
Wickel den größten Teil der Zahnseide um den Mittelfinger der einen Hand und den Rest um den Mittelfinger der anderen Hand, so dass etwa 3-5 cm Zahnseide zum Putzen übrig bleiben.
Halt die Zahnseide fest, und zwar zwischen Deinen Daumen und Zeigefingern. Führe die Zahnseide mit einer sägenden Bewegung vorsichtig zwischen Deine Zähne. Achte darauf, dass die Zahnseide nicht in das Zahnfleisch pikst.
Folge der Kurve Deiner Zähne: Wenn die Zahnseide den Zahnfleischrand erreicht, bieg sie in C-Form gegen einen Zahn. Schiebe die Zahnseide sanft in den Raum zwischen Zahnfleisch und Zahn.
Wechsle die Zahnseide: Gehe von Zahn zu Zahn und verwende für jede Lücke ein sauberes Stück Zahnseide.
Spüle Deinen Mund aus: Mit Wasser oder Mundwasser
Möchtest Du mehr über die richtige Technik erfahren? Lies weiter in unserem weiterführendem Leitfaden zur Verwendung von Zahnseide.
Quellen: