Zahngesundheit

Karies: Wenn Bakterien den Zahnschmelz angreifen

Luna Bode | 04 März 2022
Karies: Wenn Bakterien den Zahnschmelz angreifen

Inhaltsverzeichnis

Bei Karies wird oftmals direkt an ein Loch im Zahn gedacht. Allerdings beginnt die Zahnerkrankung schon weitaus früher. Werden die betroffenen Zähne nicht behandelt, wird nicht nur der Zahnschmelz nachhaltig geschädigt, sondern es kann zu Zahnverlust kommen. Durch die richtigen Maßnahmen kannst Du der Entstehung von Karies allerdings ganz einfach entgegenwirken.

Was ist Karies?

Karies ist eine Zahnerkrankung, bei der die Zahnsubstanz zerstört wird. Säurebildende Bakterien sorgen für eine Entkalkung oder auch Demineralisation der harten Zahnsubstanz. Wird dieser Prozess nicht gestoppt, kommt es zu einem Loch im Zahn. Das Wort 'caries' kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie Morschheit oder Fäulnis. Die Erkrankung kann ebenfalls die Zahnnerven und -wurzeln schädigen, wenn sie in tiefere Zellschichten gelangt. Letztendlich können die Zähne durch Karies so stark zerstört werden, dass sie entfernt und durch eine Brücke oder Implantat ersetzt werden müssen.

Arten

Es gibt insgesamt drei verschiedene Arten von Karies. Die Art gibt dabei an, welcher Zahnbereich durch die Krankheit betroffen ist.

  1. Zahnhalskaries: Diese Art der Karies tritt an der Oberfläche des Zahnhalses auf. Vor allem ältere Erwachsene sind oft davon betroffen, da diese häufig an Zahnfleischrückgang leiden.  

  2. Grübchen- oder Fissuren-Karies: Diese Art der Karies betrifft die Kauflächen der Backenzähne. In den Mulden und Nischen der Zahnkrone können sich leicht Speisereste ablagern und bei unzureichender Mundhygiene zu einer Vermehrung der Bakterien führen. 

  3. Oberflächenkaries: Diese Art der Karies betrifft die glatten Außenseiten der Zähne. Werden Bakterien nicht entfernt, bildet sich Plaque, welcher wiederum zu einer Zersetzung der Zahnsubstanz führt.

Anfangsstadium bis Endstadium

Bevor Karies entsteht, bildet sich der sogenannte Plaque auf den Zähnen, eine dünne Bakterienschicht. Wird der Plaque nicht durch regelmäßiges Zähneputzen entfernt vermehrt er sich immer mehr. Die Bakterien wandeln Kohlenhydrate wie Zucker aus unserer Nahrung in Säure um und diese Säure reagiert mit dem Kalzium in unserem Zahnschmerz. Die Folge: Die Mineralien werden aufgelöst.

Karies: Symptome, Stadien, Anwendung und Vorbeugung

Karies kann in vier verschiedene Stadien eingeteilt werden:

  1. Initialkaries ist noch eine Vorstufe von Karies. Die Demineralisation des Zahnschmelzes hat schon gestartet und es zeigen sich weiße, transparente oder bräunliche Flecken am Zahn. Die Schäden können hier teilweise noch rückgängig gemacht werden. Bleiben sie allerdings unbehandelt, kommt es zu Karies.

  2. Dentinkaries oder auch Schmelzkaries weist deutliche Defekte am Zahnschmelz auf. Dort können sich Speisereste besonders gut ablagern und das Fortschreiten der Zahnerkrankung wird zusätzlich beschleunigt. Auf dem betroffenen Zahn lassen sich deutlich braune Flecken erkennen.

  3. Tiefer Karies hat den Zahnschmelz komplett durchdrungen. Die Bakterien haben außerdem schon das darunter liegende Zahnbein erreicht, weshalb es erstmals zu Zahnschmerzen kommen kann. Zusätzlich kann es in diesem Stadium zu Mundgeruch kommen. Die Flecken am Zahn sind braun bis hin zu schwarz.

  4. Endstadium: Karies im Zahnmark mit Abszess in der Zahnwurzel ist die letzte Stufe. Die Zahnerkrankung hat das empfindliche Zahnmark erreicht und es kann zu einer Zahnwurzelentzündung kommen. Die Folge sind starke Zahnschmerzen. Eine Behandlung beim Zahnarzt ist unausweichlich, wenn schlimmere Komplikationen ausgeschlossen werden sollen. Die Entzündung am Zahn kann im schlimmsten Fall den Kieferknochen angreifen und ebenfalls eine Entzündung auslösen. Außerdem können die Bakterien in den Blutstrom und vom Mund in den gesamten Körper gelangen und weitere Organe schädigen.

Wie entsteht Karies?

Karies ist ein Prozess, der sich mit der Zeit entwickelt. Er beginnt, wenn sich Plaque (Zahnbelag) auf den Zähnen bildet. Die Bakterien im Plaque produzieren Säuren, die den Zahnschmelz, die harte Außenfläche der Zähne, angreifen. Wenn der Zahnschmelz einmal beschädigt ist, kann er nicht mehr repariert werden.

Mit der Zeit können sich die Säuren durch den Zahnschmelz fressen und die weiche innere Schicht des Zahns, das Dentin, erreichen. Das kann zu Schmerzen, Empfindlichkeit und schließlich zum Verfall des Zahns führen.

Karies lässt sich durch regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide zur Entfernung von Zahnbelag sowie durch regelmäßige Prophylaxen und Besuche beim Zahnarzt verhindern.

Karies oder doch nur eine Verfärbung: Wie erkenne ich Karies?

Befinden sich dunkle Stellen oder gar ein Loch im Zahn, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um Karies handelt, vor allem in Verbindung mit Mundgeruch oder Zahnschmerzen. Bei weißlichen oder gelben Verfärbungen ist es nicht ganz eindeutig, ob Karies vorliegt. Das erste Kariesstadium kann in der Regel nur vom Zahnarzt erkannt werden, weshalb regelmäßige Kontrolltermine unbedingt wahrgenommen werden sollten.

Treten Verfärbungen am Zahn auf, kann eine gründliche Mundhygiene Abhilfe verschaffen. Allerdings sollten die Stellen beobachtet und notfalls vom Zahnarzt untersucht werden, um Gewissheit zu schaffen. 

Was sind die Symptome?

Erste Anzeichen für eine Karieserkrankung sind weißlich bis bräunliche Verfärbungen auf dem Zahn. Bei gelber oder brauner Färbung ist der Zahnschmelz schon angegriffen, sodass ein Loch vorhanden ist. Die Symptome äußern sich hier mit Schmerzempfindlichkeit bei kalten, süßen oder heißen Getränken oder Speisen. Ist der Zahnschmelz von den Bakterien durchdrungen und hat das Zahnbein oder das Zahnmark erreicht, kommen Mundgeruch sowie leichte bis starke Zahnschmerzen hinzu. Ein kranker Zahn und Zahnschmerzen können den Körper insgesamt schwächen und von Kopfschmerzen begleitet sein.

Symptome einer Karieserkrankung im Überblick.

  • Verfärbungen am Zahn: weiß, gelb, braun oder schwarz

  • Schmerzempfindlichkeit der Zähne

  • Mundgeruch

  • Zahnschmerzen 

  • Kopfschmerzen

  • geschwächter Körper

Ursachen und Risikofaktoren 

Die Ursachen von Karies sind auf eine zuckerreiche Ernährung sowie eine schlechte Mundhygiene zurückzuführen. Die Vorstufe von Karies ist eine Plaque-Schicht aus Bakterien. Wird die Mundhygiene vernachlässigt, vermehren sich die Bakterien immer weiter und es kommt zu Karies.

Kariesbakterien wandeln Kohlenhydrate, vor allem Zucker, in Säure um und sorgen dadurch für eine Demineralisation des Zahnschmelzes. Wird viel Zucker konsumiert, beschleunigt sich der schädliche Prozess der Bakterien. Weitere Risikofaktoren sind das Vernachlässigen der regelmäßigen Kontrolltermine sowie die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Karies kann so früh erkannt und beseitigt werden. Durch die Zahnreinigung werden außerdem schwer erreichbare Stellen gereinigt. Auch Stress oder Rauchen können die Entwicklung von Karies begünstigen.

Ursachen und Risikofaktoren im Überblick:

  • zuckerreiche Speisen und Getränke

  • schlechte Mundhygiene

  • fehlende Kontrolltermine beim Zahnarzt

  • fehlende professionelle Zahnreinigung 

  • Stress

  • Rauchen

Behandlung beim Zahnarzt

Liegt Karies vor, kommst Du um eine Behandlung beim Zahnarzt nicht herum. Vor allem bei starken Symptomen muss der betroffene Zahn schnellstmöglich behandelt werden, um schlimmere Folgen zu vermeiden.

Ist die Karies noch im Initialstadium, muss nicht gebohrt werden und der Mineralverlust kann durch das Auftragen eines Fluoridlackes ausgeglichen werden. Die Zahnoberfläche ist dann wieder intakt.

Bei der klassischen Behandlung wird Karies durch Bohren am Zahn entfernt und das Loch mit einer künstlichen Füllung aus Amalgam oder Kunststoff verschlossen. Dank moderner Betäubung ist die Behandlung nicht schmerzhaft und dauert je nach Füllung zwischen 30 Minuten und 2 Stunden. Bei schlimmeren Karieserkrankungen kann allerdings auch eine Wurzelbehandlung oder der Verlust des Zahnes drohen.

Die Kosten einer klassischen Behandlung werden bis zur Höhe der Kosten einer Amalgamfüllung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die Differenz zu einer teureren Füllung muss der Patient selbst tragen.

Röntgenbild Gebiss

Karies selber entfernen

Karies kann nicht selbst entfernt oder behandelt werden, auch wenn es sich um Initialkaries handelt. Jedoch kann eine Zahnpasta mit Fluorid und Mineralien aus dem Speichel den Zahnschmelz bis zu einem gewissen Grad schützen. Befindet sich die Karies bereits in einem späteren Stadium helfen keine Hausmittel mehr, denn ist der Zahnschmelz einmal durchbrochen, ist das Zahninnere nicht mehr geschützt. Eine Behandlung beim Zahnarzt ist dann unausweichlich.

Karies bei Kindern

Karies kann bereits bei Babys und Kleinkindern auftreten. Die Milchzähne sind deutlich weicher als die zweiten Zähne, weshalb die Kariesbakterien schnell durch den Zahn durchdringen können. Die Karies der Milchzähne kann außerdem auf die zweiten Zähne übertragen werden, weshalb die Zahnpflege ab dem ersten Zahn sehr wichtig ist. Kinder können sich zudem bei den Eltern anstecken, wenn z.B. derselbe Löffel benutzt oder der Schnuller abgeleckt wird. Karies lässt sich bei Kindern durch geschwollenes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten erkennen. Ein Zahnarztbesuch kann dann für Gewissheit sorgen und eine Behandlung in die Wege leiten.

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Mit der richtigen Mundhygiene und Ernährung vorbeugen

Mit einer gründlichen Mund- und Zahnpflege kann man Karies sehr gut vorbeugen. Dazu gehören neben dem Zähneputzen 2x täglich auch das Verwenden von Zahnseide oder Interdentalbürstchen, Zungenreiniger und Mundspülung. So kann die Vermehrung der Bakterien gestoppt werden. Die Zähne sollten dabei erst 30 Minuten nach dem Essen geputzt werden. Eine professionelle Zahnreinigung 1-2x im Jahr sorgt dafür, dass schwer erreichbare Stellen gesäubert werden. Auch das Vermeiden von zuckerhaltigen Speisen und Getränken kann der Entstehung von Karies entgegenwirken.

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