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Was ist Karies?
Karies ist eine Zahnerkrankung, bei der die Zahnsubstanz durch Säuren geschädigt wird. Diese Säuren entstehen, wenn Bakterien im Mund Zucker aus der Nahrung zersetzen. Die Folge ist eine Zerstörung des Zahnschmelzes, die sich unbehandelt bis ins Zahninnere ausbreitet und bis zum Zahnverlust führen kann.
Wo tritt Karies auf?
Es gibt insgesamt drei verschiedene Arten. Die Art gibt dabei an, welcher Zahnbereich durch die Krankheit betroffen ist.
Zahnhalskaries: Diese Art tritt an der Oberfläche des Zahnhalses auf. Vor allem ältere Erwachsene sind oft davon betroffen, da diese h äufig an Zahnfleischrückgang leiden.
Grübchen- oder Fissuren-Karies: Diese Art betrifft die Kauflächen der Backenzähne. In den Mulden und Nischen der Zahnkrone können sich leicht Speisereste ablagern und bei unzureichender Mundhygiene zu einer Vermehrung der Bakterien führen.
Oberflächenkaries: Diese Art betrifft die glatten Außenseiten der Zähne. Werden Bakterien nicht entfernt, bildet sich Plaque, welcher wiederum zu einer Zersetzung der Zahnsubstanz führt.
Symptome - Woran erkennt man Karies?
Karies verläuft oft schleichend und bleibt lange unbemerkt. Zu den ersten Anzeichen gehören:
Weiße oder braune Flecken auf den Zähnen
Erhöhte Empfindlichkeit der Zähne gegenüber Kälte, Wärme oder Süßigkeiten
Schmerzen oder ein unangenehmes Ziehen im Zahn
Sichtbare Löcher oder dunkle Verfärbungen
Sind die Zähne bereits gelb oder braun verfärbt, ist der Zahnschmelz bereits angegriffen, so dass ein Loch vorhanden ist. Ist der Zahnschmelz von den Bakterien durchdrungen und hat das Zahnbein oder das Zahnmark erreicht, kommt neben Schmerzen auch Mundgeruch hinzu.
Ursachen und Risikofaktoren

Zuckerhaltige Ernährung
Zucker fördert die Säurebildung durch Bakterien
Mangelnde Mundhygiene
Regelmäßiges Zähneputzen entfernt bakterielle Beläge

Zu wenig Speichel
Speichel neutralisiert Säuren und schützt die Zähne
Die Vorstufe ist eine Plaque-Schicht aus Bakterien. Wird die Mundhygiene weiterhin vernachlässigt, obwohl der Plaque bereits vorhanden ist, vermehren sich die Bakterien immer weiter und es kommt zu Karies.
weitere Risikofaktoren:
vernachlässigen der Kontrolltermine, wodurch Karies früh erkannt und beseitigt werden kann
keine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen, wodurch schwer erreichbare Stellen gereinigt werden
Stress und Rauchen können die Entwicklung zusätzlich begünstigen
Wie entsteht Karies?
Karies ist ein Prozess, der sich mit der Zeit entwickelt. Er beginnt, wenn sich Plaque (Zahnbelag) auf den Zähnen bildet. Die Bakterien im Plaque produzieren Säuren, die den Zahnschmelz, die harte Außenfläche der Zähne, angreifen. Wenn der Zahnschmelz einmal beschädigt ist, kann er nicht mehr repariert werden.
Mit der Zeit können sich die Säuren durch den Zahnschmelz fressen und die weiche innere Schicht des Zahns, das Dentin, erreichen. Das kann zu Schmerzen, Empfindlichkeit und schließlich zum Verfall des Zahns führen.
Karies lässt sich durch regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide zur Entfernung von Zahnbelag sowie durch regelmäßige Prophylaxen und Besuche beim Zahnarzt verhindern.
Verlauf
Bevor Karies entsteht, bildet sich der sogenannte Plaque, eine dünne Bakterienschicht, auf den Zähnen. Wird der Plaque nicht durch regelmäßiges Zähneputzen entfernt, vermehrt er sich immer mehr und Karies entsteht.
Insgesamt wird die Zahnerkrankung in vier verschiedene Stadien eingeteilt:
Initialkaries ist noch eine Vorstufe. Die Demineralisation des Zahnschmelzes hat schon begonnen und es zeigen sich weiße, transparente oder bräunliche Flecken am Zahn. Die Schäden können hier teilweise noch rückgängig gemacht werden. Bleiben sie allerdings unbehandelt, kommt es zu Karies.
Dentinkaries oder auch Schmelzkaries weist deutliche Defekte am Zahnschmelz auf. Dort können sich Speisereste besonders gut ablagern und das Fortschreiten der Zahnerkrankung wird zusätzlich beschleunigt. Auf dem betroffenen Zahn lassen sich deutlich braune Flecken erkennen.
Tiefer Karies hat den Zahnschmelz komplett durchdrungen. Die Bakterien haben außerdem schon das darunter liegende Zahnbein erreicht, weshalb es erstmals zu Zahnschmerzen kommen kann. Zusätzlich kann es in diesem Stadium zu Mundgeruch kommen. Die Flecken am Zahn sind braun bis hin zu schwarz.
Endstadium: Karies im Zahnmark mit Abszess in der Zahnwurzel ist die letzte Stufe. Die Zahnerkrankung hat das Zahnmark erreicht und es kann zu einer Zahnwurzelentzündung kommen. Die Folge sind starke Zahnschmerzen. Eine Behandlung beim Zahnarzt ist unausweichlich, wenn schlimmere Komplikationen ausgeschlossen werden sollen. Die Entzündung am Zahn kann im schlimmsten Fall den Kieferknochen angreifen und ebenfalls eine Entzündung auslösen. Außerdem können die Bakterien in den Blutstrom und vom Mund in den gesamten Körper gelangen und weitere Organe schädigen.
Wie wird Karies festgestellt?
Ein Zahnarzt kann durch verschiedene Methoden die Erkrankung diagnostizieren:
Sichtkontrolle mit einer zahnärztlichen Sonde
Röntgenaufnahmen zur Erkennung versteckter Karies zwischen Zähnen oder unter Füllungen

Karies Behandlung
Um Karies zu behandeln, kommst Du um eine Behandlung in einer Zahnarztpraxis nicht herum. Vor allem bei starken Symptomen muss der betroffene Zahn schnellstmöglich behandelt werden, um schlimmere Folgen zu vermeiden.
Frühstadium: in manchen Fällen kann der Zahnschmelz durch Fluoridierung gestärkt werden
Fortgeschritten: der geschädigte Bereich wird durch Bohren am Zahn entfernt und mit einer Füllung (Amalgam oder Kunststoff) verschlossen
Sehr tiefe Karies: falls der Karies den Zahnnerv erreicht, ist eine Wurzelbehandlung oder sogar eine Zahnentfernung erforderlich
Die Kosten einer klassischen Behandlung werden bis zur Höhe der Kosten einer Amalgamfüllung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die Differenz zu einer teureren Füllung muss der Patient selbst tragen.
Karies selber entfernen
Karies kann nicht selbst entfernt oder behandelt werden, auch wenn sich die Erkrankung noch in der Vorstufe befindet. Jedoch kann eine Zahnpasta mit Fluorid und Mineralien aus dem Speichel den Zahnschmelz bis zu einem gewissen Grad schützen. Befindet sich die Zahnerkrankung in einem späteren Stadium, helfen keine Hausmittel mehr, denn ist der Zahnschmelz einmal durchbrochen, ist das Zahninnere nicht mehr geschützt. Eine Behandlung beim Zahnarzt ist dann unausweichlich.
Karies bei Kindern
Karies kann bereits bei Babys und Kleinkindern auftreten. Die Milchzähne sind deutlich weicher als die zweiten Zähne, weshalb die Bakterien schnell durch den Zahn durchdringen können. Die Erkrankung kann außerdem von den Milchzähnen auf die zweiten Zähne übertragen werden, weshalb die Zahnpflege ab dem ersten Zahn sehr wichtig ist. Kinder können sich zudem bei den Eltern anstecken, wenn z.B. derselbe Löffel benutzt oder der Schnuller abgeleckt wird. Karies lässt sich bei Kindern durch geschwollenes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten erkennen. Ein Zahnarztbesuch kann dann für Gewissheit sorgen und eine Behandlung in die Wege leiten.
Mehr über das Milchgebiss erfahrenSo kannst du Karies vorbeugen
Die gute Nachricht: Karies ist vermeidbar! Hier sind einige effektive Maßnahmen:
Regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta (mindestens 2x täglich)
Zahnseide und Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume
Zuckerarme Ernährung und Verzicht auf häufige Zwischenmahlzeiten
Regelmäßige Zahnarztbesuche zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung