KIG Einstufung – was übernimmt die Krankenkasse?
Inhaltsverzeichnis
Die kieferorthopädische Behandlung kann eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Selbstbewusstsein spielen. Doch oft ist unklar, welche Kosten von der Krankenkasse abgedeckt wird. In diesem Artikel schaffen wir für Klarheit. Was bedeuten die verschiedenen KIG-Einstufungen, wie kommen sie zustande und vor allem, welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es, wenn die gesetzlichen Krankenversicherung nicht greift?
Was sind Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)?
Die Kieferorthopädischen Indikationsgruppen stellen ein Instrument zur Klassifizierung von Zahn- und Kieferfehlstellungen dar. Sie fungieren als Richtlinie für Kieferorthopäd*innen, um den individuellen Behandlungsbedarf ihrer Patient*innen präzise zu bestimmen.
Wie erfolgt die KIG Einstufung?
Die KIG Einstufung erfolgt auf Basis einer gründlichen Untersuchung und Diagnose durch den Kieferorthopäden. Hierzu misst der/die Ärzt*in millimetergenau, wie weit die Zahnstellung vom Idealwert abweicht. Dabei werden Kriterien, wie beispielsweise die Schwere der Fehlstellung, das Alter der Patient*innen sowie eventuelle Begleiterkrankungen berücksichtigt. Insgesamt liegt die endgültige Entscheidung über die KIG Einstufung beim Behandler, der alle relevanten Informationen zusammenführt.
Die KIG Tabelle – ein essenzielles Werkzeug für jede*n Kieferorthopäd*in
Die KIG Tabelle gliedert die Zahnfehlstellungen in fünf verschiedene Stufen: kurz KIG 1 bis KIG 5. Jede dieser Stufen definiert den Grad der vorliegenden Gebiss- sowie Kieferfehlentwicklung und ermöglicht somit die individuelle Behandlungsplanung.
Welche KIG Einstufung gibt es?
Die KIG 1 kennzeichnet eine leichte Zahnfehlstellung. Diese ist in der Regel weniger ausgeprägt und erfordert oft nur kleine Korrekturen. Hier können z.B. einzelne Zähne leicht verschoben sein, ohne dass dies funktionelle oder ästhetische Probleme verursacht.
Die KIG 2 steht für eine geringe Zahnfehlstellung. Diese ist bereits etwas ausgeprägter als bei der Stufe davor. Trotzdem sind diese Abweichungen vergleichsweise einfach zu behandeln und führen selten zu ernsthaften Komplikationen.
Mit der KIG 3 werden ausgeprägte Zahnfehlstellungen beschrieben, die eine genauere und möglicherweise längere kieferorthopädische Behandlung erfordern. Hier können bereits deutliche Funktionseinschränkungen oder ästhetische Beeinträchtigungen auftreten.
Bei der KIG 4 handelt es sich um eine starke Fehlstellung, die oftmals eine umfassende kieferorthopädische Therapie erfordert. Diese Fehlstellungen können sowohl funktionelle als auch ästhetische Probleme verursachen. Um Langzeitschäden zu vermeiden, müssen sie daher behandelt werden.
Die KIG 5 kennzeichnet eine extreme Fehlstellung, die eine komplexe und möglicherweise langwierige Behandlung erfordert. Hier können schwerwiegende funktionelle Einschränkungen vorliegen, die eine intensive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachdisziplinen erfordert.
Die KIG Einstufung nach 11 Ursachengruppen
Die KIG Einstufung basiert auf der Bewertung von Zahnfehlstellungen nach ihren Ursachen. Je nach Ausprägungsgrad einer Ursachengruppe erfolgt die Einordnung in eine höhere oder niedrigere Gruppe. Es gibt insgesamt elf verschiedene Ursachengruppen:
Entwicklungsstörungen im Kopfbereich: Angeborene Fehlbildungen im Mund-, Gesichts- oder Kopfbereich.
Zahnunterzahl: Einzelne Zähne fehlen im Gebiss, es treten Zahnlücken auf.
Zahndurchbruchstörung: Zähne liegen falsch im Gebiss und können gar nicht oder nicht an der richtigen Stelle durchbrechen.
Distale Bisslage: Der Unterkiefer liegt im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit hinten.
Mesiale Bisslage: Der Unterkiefer liegt im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit vorne.
Offene Biss: Dieser entsteht, wenn die Zähne nicht richtig schließen. Dabei ist ein Abstand von mehr als ein bis zwei Millimeter zwischen den oberen und unteren Zähnen vorhanden.
Tiefer Biss: Die oberen Schneidezähne überlappen die unteren Schneidezähne.
Bukkal-/Lingualokklusion: Zahngruppen oder einzelne Oberkiefer-Seitenzähne stehen zu weit außen und beißen nicht richtig ineinander.
Abweichung der Kieferbreiten: Der Kiefer ist zu schmal oder zu breit, sodass die Backenzähne nicht aufeinander passen.
Kontaktpunktabweichungen: Diese Abweichungen können auftreten, wenn die seitlichen Zähne zu eng zueinander stehen, was als Engstand bezeichnet wird.
Platzmangel: Die Lücken zwischen den einzelnen Zähnen sind zu eng, sodass darunter liegende Zähne nicht durchbrechen können.
Welche KIG Einstufung bezahlt die Krankenkasse?
Die KIG Einstufung hat Auswirkungen auf die Kostenübernahme und Finanzierung der Behandlung, da sie von den Krankenkassen als Grundlage für die Erstattung herangezogen wird. Grundsätzlich gilt:
Krankenkassen übernehmen nur die Kosten bei stark ausgeprägten Fehlstellungen der Zähne oder schweren Kieferanomalien, die medizinisch notwendig oder dringend erforderlich sind.
Behandlungskosten werden nur für Patient*innen mit einer KIG Einstufung von 3 bis 5 von der GKV übernommen.
In der Regel werden die Kosten für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr erstattet.
Eine Ausnahme bei Erwachsenen gilt nur, wenn eine schwere Kieferanomalie vorliegt.
Die volle Kostenerstattung erfolgt jedoch erst nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung.
Für die erste und zweite Stufe der KIG besteht aus Sicht der GKV kein dringender Behandlungsbedarf. Deshalb müssen die Betroffenen die kompletten Kosten selbst tragen.
So kannst Du Deine Behandlungskosten finanzieren
Die KIG Einstufung definiert, welche Patienten zulasten der Krankenkasse behandelt werden dürfen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass diese Einstufung keine Bewertung medizinischer Notwendigkeit darstellt. Es kann also sein, dass eine Behandlung medizinisch sinnvoll ist, jedoch von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen wird.
Deine KIG Einstufung führt nicht zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse? Diese verschiedene Alternativen stehen Dir z.B. zur Verfügung:
Private Zahnzusatzversicherungen: Einige Krankenkassen bieten optionale Zusatzversicherungen an, die eine Abdeckung für kieferorthopädische Behandlungen bei niedrigeren KIG Werten ermöglichen können.
Alternative Behandlungsmethoden: Die DR SMILE Aligner Behandlung ist eine kostengünstigere Alternative zur herkömmlichen kieferorthopädischen Behandlung. Zudem bietet die Behandlung flexible Zahlungsoptionen, wie Ratenzahlungen an. Finde über den Eignungstest heraus, ob Dein Fall für die Zahnschienen von DR SMILE geeignet ist.
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