Fast unsichtbar, aber hartnäckig: Plaque und Zahnbelag erkennen & beseitigen
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Plaque ist hartnäckig. Sie haften am Zahnschmelz – sowohl über als auch unter dem Zahnfleischrand – und sammelt sich rund um Füllungen oder Zahnspangen an. Wusstest Du, dass Plaque auch eine der Hauptursachen für Karies und Zahnfleischerkrankungen ist? Hier erfährst Du, wie Du mit einfachen Maßnahmen dagegen vorgehen kannst.
Was ist Plaque?
Plaque ist ein Zahnbelag, der sich aus Speichel, Nahrungsresten und Bakterien bildet. Dieser Zahnbelag erscheint weißlich bis gelblich und kann nur durch die richtige Mundhygiene entfernt werden. Wird sie nicht entfernt, verhärtet sich die Plaque innerhalb weniger Tage zu Zahnstein.
Wichtig: Du kannst Plaque durch gründliches Zähneputzen und Zahnseide entfernen. Aber Du brauchst eine Behandlung bei Deiner Zahnärzt*in, um Zahnstein zu beseitigen. Sei also proaktiv!
Plaque erkennen mit Färbetabletten
Erkennbar ist Zahnbelag an seiner klebrigen, weichen Konsistenz und weiß-gelblichen Färbung. Da er sich aber meistens an schwer zu erreichbaren Stellen im Mundraum absetzt, wurden Färbetabletten für Zähne entwickelt. So können sich bakterielle Rückstände sofort erkennen lassen. So geht's:
Nimm eine Färbetablette in den Mund und kaue sie gründlich. Alternativ kannst Du Deinen Mund für etwa 30 Sekunden mit einer Färbelösung spülen.
Verfärbungen prüfen: Nach dem Ausspucken zeigt sich der Zahnbelag durch eine deutliche Verfärbung auf den Zähnen.
Nachputzen: Achte auf die verfärbten Stellen und putze diese gründlich nach. Verwende Zahnseide an den Stellen, die schwer mit der Bürste erreichbar sind.
Die Färbetabletten für Zähne sind in zwei Ausführungen vorhanden. Zum einen gibt es die Variante, bei der alle Rückstände bläulich gefärbt werden. Zum anderen gibt es Mittel, die die frischeren Zahnbeläge in einer anderen Farbe einfärben als die älteren Rückstände. Die Plaquefärbemittel sind in Drogeriemärkten oder in der Apotheke erhältlich.
Wie entsteht Plaque?
Gute Bakterien, schlechte Bakterien
Plaque bildet sich ständig, weil Mundbakterien ein natürlicher Teil unserer Biologie sind. Tatsächlich sind die meisten Mundbakterien sogar nützlich und sorgen für gesunde Zähne und Zahnfleisch. Allerdings können sich auch schädliche Bakterien ansammeln und Plaque bilden, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen wie Zahnzwischenräumen, Fissuren und Zahnhälsen.
Wusstest Du, dass nicht nur die natürlichen Zähne anfällig für Plaque sind? Zahnbelag kann sich auch auf Prothesen und Zahnspangen verbreiten. Die Pflege von Zahnersatz ist somit genauso wichtig wie die der echten Zähne. Andernfalls kann sich Zahnbelag von dort auf angrenzende Zähne ausbreiten.
Auf Plaque folgt Zahnstein
Zahnstein entsteht, wenn Plaque durch Mineralien aus dem Speichel hart wird. Diese verhärtete Plaque hat eine raue Oberfläche, die neue Plaque-Schichten anzieht und langfristig Zahnfleischentzündungen fördern kann. Im Gegensatz zu Plaque kann Zahnstein kann nur vom Zahnarzt entfernt werden.
Plaquebakterien lieben ...
... eine zucker- und kohlenhydratreichen Umgebung.
... eine schlechte Mundhygiene ohne Zahnseide.
... einen trockenen Mund, denn Speichel hilft Bakterien abzuspülen.
... besonders klebrige oder saure Getränke wie Limonaden und Fruchtsäfte
... ständige Zwischenmahlzeiten und Snacks, die dafür sorgen, dass sie kontinuierlich mit Nahrung versorgt werden.
... Zahnzwischenräume oder die hinteren Backenzähne, die schwer zu reinigen sind.
Warum verursacht Plaque Karies?
Die Bakterien in der Plaque nutzen unsere Nahrung als ihre eigene – besonders Zucker und Kohlenhydrate. Diese Nährstoffe verwandeln sie in Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und ihn allmählich porös machen. Ist der Zahnschmelz erst einmal geschwächt, können Bakterien leichter in den Zahn eindringen und ihn nach und nach von innen heraus schädigen.
Wichtig: Karies ist nicht der einzige Schaden, den angesammelte Plaque verursachen kann. Plaque sammelt sich auch entlang und unter dem Zahnfleischrand an. Wenn sich hier Zahnstein bildet, kann er das empfindliche Zahnfleischgewebe reizen, was zu Gingivitis und schwereren Zahnfleischerkrankungen führen kann.
Plaque loswerden: So kannst Du Zahnbelag entfernen
Hausmittel, die Zahnbelag entfernen können
Ölziehen ist eine alte ayurvedische Methode, bei der Du etwa 15–20 Minuten lang Kokos-, Sesam- oder Sonnenblumenöl durch die Zähne ziehst. Das Öl kann Bakterien binden und helfen, Plaque vorzubeugen.
Mithilfe von Teebaumöl kannst Du schon vorhandenen Zahnbelag nicht lösen, aber es ist hilfreich, um neuen Belägen vorzubeugen. Das Öl ist nämlich schon in kleinen Mengen in der Lage, Bakterien abzutöten. Anwendung: Füge einen Tropfen Teebaumöl zu Deiner Zahnpasta hinzu oder mische es mit Wasser als Mundspülung. Achte darauf, das Öl nicht zu schlucken.
Das Essen von rohem Obst und Gemüse wie Äpfeln, Karotten und Sellerie kann helfen, weiche Beläge zu reduzieren. Diese Lebensmittel „schrubben“ Plaque sanft von den Zähnen und regen den Speichelfluss an. Tipp: Integriere mehr rohes Obst und Gemüse in Deine Ernährung, besonders als Snack zwischen den Mahlzeiten.
Wichtig: Von Hausmitteln wie Backpulver, Essig und Zitrone raten wir ab. Der Plaque wird zwar entfernt, aber dabei wird auch der Zahnschmelz angegriffen, welcher nicht wieder hergestellt werden kann.
Plaque entfernen durch die richtige Mundhygiene
Plaque kann nur durch eine gut ausgeführte Mundhygiene beseitigt werden. Dafür müssen Zähne, Zahnzwischenräume, sowie die Zunge täglich gereinigt werden.
Verwende die richtigen Werkzeuge: Die Zahnzwischenräume sollten zweimal täglich mithilfe von Zahnseide oder Interdentalbürstchen gereinigt werden. Da sich Bakterien auf der Zunge besonders leicht ansammeln und vermehren, solltest Du diese ebenfalls täglich putzen. Zusätzlich kannst Du eine antibakterielle Mundspülung verwenden, um die Zahnzwischenräume auszuspülen.
Verwende die richtige Zahnpasta: Um Zahnbelag effektiv entfernen zu können, eignet sich eine antibakterielle Fluoridzahnpasta. Diese bekämpfen nicht nur Karies, sondern stärken auch den Zahnschmelz.
Verwende die richtige Technik: Eine kraftvolle, horizontale Sägebewegung ist unangenehm, schädlich für den Zahnschmelz und entfernt nicht das Plaque.
Benutzt Du Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen? Beide Methoden haben ihre Vorteile, aber viele Zahnärzt*innen empfehlen, zuerst Zahnseide zu verwenden.
Wann Plaque vom Zahnarzt entfernt werden muss
Der weiche Belag muss nicht von einer Zahnärzt*in entfernt werden. Erst wenn Plaque längere Zeit unbehandelt bleibt, kann sie sich verhärten und zu Zahnstein werden. Harte Beläge lassen sich nicht mehr durch normales Zähneputzen oder Zahnseide entfernen. So entfernt Deine Zahnärzt*in Plaque:
Scaling: Plaque und Zahnstein werden mit Handinstrumenten und Ultraschallgeräten entfernt. Der Ultraschall löst Zahnstein durch Vibrationen, während ein Wasserstrahl die Ablagerungen wegspült, besonders in schwer zugänglichen Bereichen.
Polieren der Zahnoberflächen: Nach dem Scaling werden die Zähne poliert, um raue Stellen zu glätten und zukünftige Plaquebildung zu reduzieren. Oft wird eine Polierpaste verwendet, die auch leichte Verfärbungen entfernt.
Fluoridbehandlung: Zum Abschluss wird Fluorid aufgetragen, um Deinen Zahnschmelz zu stärken und vor Karies zu schützen. Diese Behandlung dauert nur wenige Minuten.
Plaque Attack? FAQ zum Thema Zahnbelag
Auch Kinder bleuben nicht davon verschont. Gefördert wird die Plaquebildung durch zuckerhaltige Nahrung und Getränke. Der Belag an Milchzähnen verhärtet sich schon nach wenigen Tagen und kann schneller zu Karies führen als bei Zähnen Erwachsener. Gerade hier bieten sich Färbetabletten an, um Kindern spielerisch zu zeigen, an welchen Stellen noch besser geputzt werden muss.
Eine professionelle Zahnsteinentfernung ist unkompliziert, schnell und einmal im Jahr kostenlos. Deine Zahnärzt*in ist Profi in Sachen Zahnhygiene und wird Dir den Zahnstein im Handumdrehen ohne Schmerzen entfernen.
Die beste Methode gegen Zahnbelag ist tägliches und gründliches Zähneputzen. Dabei ist es wichtig, auch schwer zu erreichende Stellen und Zahnzwischenräume intensiv zu reinigen.
Zusätzlich solltest Du mindestens einmal im Jahr Deine Zähne von einer Zahnärzt*in kontrollieren und professionell reinigen lassen.