Zahnnummerierung: Das steckt hinter dem Zahnschema
Inhaltsverzeichnis
- Wusstest Du, dass die Zahnnummerierung …
- Wie werden die Zähne nummeriert?
- Welche Zahl steht für welchen Zahn?
- Zahnschema Mensch: Gibt es spezielle Zahnnummerierung für Milchzähne?
- Warum wird das Zahnschema nach dem FDI-System verwendet?
- Woher stammt die Zahnnummerierung nach diesem Zahnschema?
- Gibt es andere Zahnnummerierungen?
Du hast Dich schon als Kind gefragt, was die Zahnnummerierung des Zahnarztes bedeutet, die er oder sie vor sich her spricht während Deiner Untersuchung? Das Zahnschema ist ein wesentlicher Bestandteil der zahnärztlichen Praxis. Sie ermöglicht eine präzise Kommunikation zwischen Zahnärzt*innen, Patient*innen und anderen medizinischen Fachkräften.
Doch wie genau werden die Zähne nummeriert, warum ist das wichtig und woher stammt dieses System?
Wusstest Du, dass die Zahnnummerierung …
… in der Rechtsmedizin verwendet wird? In der forensischen Zahnmedizin und Rechtsmedizin dient die Zahnnummerierung zur Identitätsfeststellung unbekannter Toter und zur Analyse von Bissspuren. Der Zahnstatus eines Unbekannten wird dabei mit dem eines Vermissten verglichen und ist neben Fingerabdruck- und DNA-Analyse eine zentrale Identifizierungsmethode.
… auch bei Tierärzten gibt? Bei Hunden, Katzen und Pferden wird die Zahnnummerierung nach dem Zahnschema nach Triadan verwendet.
… immer noch nicht komplett einheitlich ist? Insgesamt wurden weltweit an die 40 verschiedene Zahnschemata entwickelt.
Wie werden die Zähne nummeriert?
Die gebräuchlichste Methode zur Zahnnummerierung beim Zahnarzt ist das FDI-Zahnschema (Fédération Dentaire Internationale). Dieses ist auch bekannt als das internationale Zahnschema. Insgesamt wird hier das Gebiss in vier Quadranten geteilt:
Quadrant 1: Oberkiefer rechts
Quadrant 2: Oberkiefer links
Quadrant 3: Unterkiefer links
Quadrant 4: Unterkiefer rechts
Jeder Zahn in einem Quadranten wird dann von der Mittellinie (den mittleren Schneidezähnen) aus gezählt. So wird der rechte obere mittlere Schneidezahn als 11 bezeichnet, der danebenliegende seitliche Schneidezahn als 12, und so weiter bis zum Weisheitszahn, der die Nummer 18 erhält.
Das gleiche Prinzip wird auf die anderen Quadranten angewendet. Insgesamt bezeichnet die erste Ziffer den Quadranten und die zweite Ziffer den Zahn innerhalb des Quadranten.
Welche Zahl steht für welchen Zahn?
Oberkiefer rechts
11: Rechter oberer mittlerer Schneidezahn
12: Rechter oberer seitlicher Schneidezahn
13: Rechter oberer Eckzahn
14-18: Prämolaren und Molaren
Oberkiefer links
21: Linker oberer mittlerer Schneidezahn
22: Linker oberer seitlicher Schneidezahn
23: Linker oberer Eckzahn
24-28: Prämolaren und Molaren
Unterkiefer links
31: Linker unterer mittlerer Schneidezahn
32: Linker unterer seitlicher Schneidezahn
33: Linker unterer Eckzahn
34-38: Prämolaren und Molaren
Unterkiefer rechts
41: Rechter unterer mittlerer Schneidezahn
42: Rechter unterer seitlicher Schneidezahn
43: Rechter unterer Eckzahn
44-48: Prämolaren und Molaren
Zahnschema Mensch: Gibt es spezielle Zahnnummerierung für Milchzähne?
Ja, im FDI-Zahnschema werden Milchzähne ebenfalls nummeriert, jedoch mit den Quadranten 5 bis 8. Zum Beispiel:
Zahn 51: Oberkiefer rechts, mittlerer Schneidezahn (Milchzahn)
Zahn 85: Unterkiefer rechts, zweiter Molaren (Milchzahn)
Warum wird das Zahnschema nach dem FDI-System verwendet?
Die Zahnnummerierung nach dem FDI-System bietet mehrere Vorteile:
Eindeutigkeit und Präzision: Es vermeidet Verwechslungen, die bei unterschiedlichen nationalen Systemen auftreten könnten.
Einfachheit: Das System ist leicht verständlich und anwendbar, sowohl für Zahnärzt*innen als auch für Patient*innen.
Internationale Anerkennung: Da es weltweit verwendet wird, erleichtert es die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten verschiedener Länder.
Woher stammt die Zahnnummerierung nach diesem Zahnschema?
Das FDI-Zahnschema wurde von der Fédération Dentaire Internationale entwickelt, einer globalen Organisation, die sich für die Förderung der Zahnmedizin und der Mundgesundheit einsetzt. Das Ziel war es, ein einheitliches, internationales System zu schaffen, das die Kommunikation und Dokumentation in der Zahnmedizin verbessert.
Vor der Einführung des FDI-Systems gab es viele unterschiedliche Methoden zur Zahnnummerierung. Die Vielfalt dieser Methoden führte zu Missverständnissen und Verwirrung, insbesondere bei der internationalen Zusammenarbeit und Forschung.
Gibt es andere Zahnnummerierungen?
Einige Länder, wie die USA, verwenden ein eigenes System, das sogenannte Universal Numbering System. Bei diesem werden die Zähne von 1 bis 32 durchnummeriert. Zudem wird in UK das Palmer-Zahnschema zur Zahnnummerierung benutzt. Hier kannst Du die unterschiedlichen Zahnnummerierungen des Oberkiefers sowie des Unterkiefers miteinander vergleichen:
Hast Du jetzt ein besseres Verständnis davon, wie und warum Deine Zähne nummeriert werden? Wenn Du mehr über den Aufbau und die Struktur Deiner Zähne erfahren möchtest, informiere Dich in unseren Artikel zum Thema Zahnaufbau.