Zahngesundheit

Hypodontie: Was Du über nichtangelegte Zähne wissen musst

Mia Zadik | 19 Juli 2024
Hypodontie: Was Du über nichtangelegte Zähne wissen musst

Hypodontie - wenn Zähne im menschlichen Gebiss fehlen. Die Nichtanlage von Zähne kann sowohl funktionale als auch ästhetische Herausforderungen mit sich bringen. In diesem Blog erfährst Du, welche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Dich Deine Krankenkassen bei der Kostenübernahme unterstützt.

Was ist Hypodontie?

Lückenschluss Zahn

Hypodontie ist eine genetisch bedingte Zahnfehlbildung, bei der ein oder mehrere Zähne im Gebiss fehlen. Es ist eine Form der Zahnunterzahl (Anodontie), wobei Hypodontie weniger schwerwiegend ist, da nicht alle, sondern nur einige Zähne fehlen. Fehlen mehr als fünf Zähnen, spricht man von einer schweren Hypodontie bzw. einer Oligodontie.

Wusstest Du, dass die Nichtanlage von Zähnen etwa bei 6 % der Bevölkerung vorkommt? 

Welche Zähne sind bei einer Hypodontie betroffen?

5 Fakten über Hypodontie

Diese Entwicklungsstörung kann sowohl Milchzähne als auch bleibende Zähne betreffen. Die häufigsten betroffenen Zähne sind:

  • Die Weisheitszähne

  • Die oberen seitlichen Schneidezähne sind nicht angelegt 

  • Die zweiten unteren Prämolaren

Anmerkung: Das Gegenteil einer Hypodontie, ist die Hyperdontie, die eine Zahnüberzahl beschreibt.

Was sind die Ursachen für eine Hypodontie?

Hypodontie & Vererbung 

Hypodontie zeigt ein autosomal-dominantes Vererbungsmuster, was bedeutet, dass eine Person mit einem betroffenen Elternteil eine 50%ige Chance hat, die Erkrankung zu erben.

Echte Hypodontie: Milchzähne nicht angelegt

Fehlen die Zähne von Geburt an, so spricht man von einer echten Hypodontie, die vererbt wird. Hypodontie kann genetisch bedingt sein und wird häufig bei Syndromen wie dem Down-Syndrom, Ektodermalen Dysplasien und anderen erblichen Erkrankungen beobachtet. 

Bleibende Zähne kommen nicht: Milchzähne als Erwachsener

Bleiben die bleibenden Zähne aus, können die Milchzähne bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben. Dies tritt häufig auf, wenn die bleibenden Zähne nicht angelegt sind. Solche Milchzähne können funktional sein und ästhetisch akzeptabel erscheinen, weisen jedoch oft eine geringere Langlebigkeit auf. 

Milchzähne bei Erwachsenen werden daher oftmals durch prothetische Maßnahmen wie Zahnimplantate oder Brücken ersetzt, um eine stabile und dauerhafte Lösung zu gewährleisten.

Anmerkung: Eine regelmäßige zahnärztliche Überwachung ist wichtig, um den Zustand der Milchzähne und den Bedarf an möglichen Behandlungen zu beurteilen.

Unechte Hypodontie

Ist der bleibende Zahn angelegt, wächst jedoch aufgrund eines Zahnunfalls oder einer Entzündung nicht weiter, handelt es sich um eine unechte Hypodontie. Der Zahnkeim wurde dabei zu stark geschädigt, um gesund durchzubrechen.

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Welche Folgen kann eine Nichtanlage von Zähnen haben?

Zahnlücke durch die Nichtanlage von Zähnen im unteren Kiefer
  • Am häufigsten fehlen Weisheitszähne. Eine Nichtanlage der Weisheitszähne hat in der Regel keine negativen Folgen, da der Kiefer der meisten Erwachsenen sowieso zu klein für die sogenannten „Achter“ ist. 

  • Am zweithäufigsten sind die oberen äußeren Schneidezähne betroffen. Eine Zahnlücke, die durch fehlende Zähne entsteht, sollte unbedingt geschlossen werden. Andernfalls kann eine Gebiss- oder Zahnfehlstellung entstehen, indem sich andere Zähne in die Lücke schieben oder kippen. 

  • Zudem kann durch den fehlenden Druck des gegenüberliegenden Zahnes das Kauen erschwert werden. Diese falsche Belastung während des Essens kann Kieferverspannungen auslösen. 

  • Auch aus ästhetischen Gründen entscheiden sich viele Menschen zum Lückenschluss

Wie wird eine Nichtanlage von Zähnen behandelt?

Wie wird eine Hypodontie behandelt?

Die Behandlung der Hypodontie hängt von der Anzahl der fehlenden Zähne, deren Position im Gebiss sowie den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen ab. Zu den möglichen Behandlungsoptionen gehören:

  • Im Backenzahnbereich wird oftmals ein kieferorthopädische Lückenschluss mit Zahnspange angestrebt, bei dem Nachbarzähne verschoben werden, sodass sich die Zahnlücke schließt.

  • Alternativ können die fehlenden Zähne auch ersetzt werden. Dafür eignen sich prothetische Lösungen wie Brücken oder Zahnimplantate.

  • Bei fehlenden Schneidezähnen bei Kindern oder Erwachsenen ist ein Lückenschluss ebenfalls möglich. Vor allem mit transparenten Zahnschienen kann dies diskret und schonend erreicht werden. 

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Hypodontie mit transparenten Zahnschienen behandeln 

Desktop - Man - Yellow background -  Aligner - Toothbrush

Ein bleibender Zahn kommt nicht raus? Glücklicherweise bietet die moderne Zahnmedizin innovative Lösungen wie transparente Zahnschienen. Sie ermöglichen eine sanfte und präzise Korrektur der Zahnstellung, indem sie schrittweise Druck auf die Zähne ausüben und sie in die gewünschte Position bewegen.

Besonders bei der Korrektur der vorderen 8 Zähne, vom ersten Prämolaren bis zum anderen ersten Prämolaren, sind Zahnschienen äußerst effektiv und die perfekte Alternative zu einer festen Zahnspange. Sie bieten nicht nur eine ästhetisch ansprechende Lösung, sondern sind auch bequem und herausnehmbar, was eine einfache Mundhygiene ermöglicht.

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Alles wichtige rund um Hypodontie & Krankenkasse 

Bei Hypodontie kann die Kostenübernahme durch die Krankenkasse variieren, abhängig von der Schwere des Falles, der Anzahl der fehlenden Zähne und den vorgeschlagenen Behandlungsmethoden. Im Allgemeinen sind die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland verpflichtet, medizinisch notwendige Behandlungen zu übernehmen, allerdings können ästhetische oder umfassendere prothetische Lösungen nicht immer vollständig abgedeckt sein. Hier sind einige Punkte, die Du beachten solltest:

  1. Diagnose und Grundversorgung: Die Kosten für die Diagnose und grundlegende zahnärztliche Behandlungen werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

  2. Kieferorthopädische Behandlungen: Die KIG-Einstufung entscheidet bei Kindern und Jugendlichen, ob kieferorthopädische Maßnahmen von der Krankenkasse übernommen werden. 

  3. Prothetische Lösungen: Die Krankenkasse kann teilweise die Kosten für Zahnersatz wie Brücken oder herausnehmbare Teilprothesen übernehmen. Allerdings gibt es Festzuschüsse, und Du musst häufig einen Eigenanteil leisten. Insbesondere bei hochwertigeren Lösungen wie Zahnimplantaten.

  4. Härtefallregelungen: In bestimmten Fällen, wie bei einem Härtefall, können zusätzliche Kosten übernommen werden. Dies hängt von Deinen individuellen finanziellen Verhältnissen ab.

  5. Private Zusatzversicherungen: Eine private Zahnzusatzversicherung kann sinnvoll sein, um die Kosten für umfassendere und ästhetische Behandlungen abzudecken.

Tipp: Lass Dir zu Beginn einer Behandlung einen detaillierten Kostenplan von Deiner Zahnärzt*in oder Kieferorthopäd*in geben und stimme diesen mit der Krankenkasse ab. Auch ein persönliches Beratungsgespräch mit der Krankenkasse kann helfen, die genauen Leistungen und Zuschüsse zu klären.

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