Können Zähne Kopfschmerzen auslösen?

Eine schlechte Zahngesundheit kann den gesamten Körper negativ beeinflussen. Zahnschmerzen können daher durchaus Kopfschmerzen verursachen, doch nicht nur schlechte Zähne sind die Ursache dafür. Häufig sind Funktionsstörungen des Kauorgans - zu dem unter anderem die Kaumuskulatur, die Kiefergelenke und Muskulatur von Zunge, Hals und Nacken zählen - indirekte Auslöser für Kopfschmerzen. Auch Bruxismus (Zähneknirschen) löst bei vielen Menschen Spannungskopfschmerzen aus.

Kieferschmerzen Kieferverspannung Zahnschmerzen

Symptome: Durch Zähne ausgelöste Kopfschmerzen

Da der Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und Zahnschmerzen häufig nur schwierig erkennbar ist, solltest Du bei langanhaltenden Beschwerden unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Hinweise für durch Zähneknirschen verursachte Spannungskopfschmerzen können beispielsweise Schmerzen im Kiefer oder eine schmerzende Gesichtsmuskulatur gleich morgens nach dem Aufstehen sein, aber auch Verspannungen in der Schulter- und Nackenmuskulatur sind mögliche Symptome. 

Bei Druck-Kopfschmerzen hingegen sind meist Bakterien involviert, die sich aus der Mundhöhle kommend in den Nasennebenhöhlen einnisten. Die Folgen sind schmerzhafte Entzündungen mit eitrigem Ausfluss. Solche Symptome können zwar unabhängig vom Zustand der Zahngesundheit auftreten, jedoch ist bei längeren Beschwerden auch hier ein Besuch in der Zahnarztpraxis ratsam.

Ursachen von Kopfschmerzen durch die Zähne

Die Auslöser von Kopfschmerzen durch die Zähne sind vielfältig und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. In manchen Fällen steckt dahinter eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), ein Sammelbegriff für Funktionsstörungen verschiedenster Art, der sowohl die Zähne als auch Kaumuskulatur und Kiefergelenke inkludiert. Durch ihre verschiedenen Gesichter ist CMD häufig schwer zu diagnostizieren. Dabei betreffen die Schmerzen besonders den Kopf-, Rücken-, Nacken-, Augen- und Ohrenbereich. Wissenschaftlichen Studien zufolge leiden 27,4 Prozent der CMD-Patienten an chronischen Kopfschmerzen. Einer Erhebung von Krankenversicherungen zufolge leiden Millionen von deutschen Bürger*innen unter Beschwerden und Schmerzen, deren Ursprung oft im Kausystem liegt:

  • Migräne: 8,3 Millionen Menschen

  • Nächtliches Zähneknirschen und Zähnepressen: 18,9 Millionen Menschen

  • Spannungskopfschmerz: 4,7 Millionen Menschen

Kopfschmerzen durch “Zähne-Beißen” und Kieferpressen

Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) und Zähnepressen führt nicht nur zu massivem Abrieb der Zähne, sondern bei vielen Menschen auch zu starken Verspannungen der Kiefer-, Kau- und Gesichtsmuskulatur. Diese können folgend in Stirn und Schläfen ausstrahlen und Kopfschmerzen verursachen. Andere Folgen des Zähneknirschens sind: deutlich abgeschliffene, kürzer werdende Zähne, fehlende Eckzahnspitzen und Risse im Zahnschmelz. 

Um das Zähneknirschen und die damit verbundenen Kopfschmerzen zu behandeln, werden häufig einfache Aufbissschienen eingesetzt. Diese bewirken bei den meisten Patienten Wunder. Nicht nur, dass die Zähne besser geschont werden, auch Kopfschmerzen sowie Nackenschmerzen können auf diese Weise deutlich reduziert werden.

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Kopfschmerzen durch schiefe oder schlechte Zähne

Bleiben kranke Zähne oder entzündetes Zahnfleisch über einen längeren Zeitraum unbehandelt, kann der ganze Organismus massiv geschwächt werden. Ein beeinträchtigtes Kiefergelenk kann außerdem zu Kopf- sowie Rückenschmerzen und Ohrgeräuschen führen. Gefährlich wird es dann, wenn Gifte aus Bakterien über die Blutbahn in den restlichen Körper gelangen und Organe angreifen. Nicht nur Kopfschmerzen durch beispielsweise einen entzündeten Zahn sind die Folge: Auch Depressionen, Frühgeburten, Lungen- und Hirnentzündungen und Schlaganfälle können dadurch hervorgerufen werden.

Zusätzlich können schiefe Zähne Kopfschmerzen auslösen, da bestimmte Fehlstellungen den Biss beeinträchtigen und Probleme im Hals- und Nackenbereich verursachen können. Eine Behandlung der schiefen Zähne ist daher sehr ratsam. Auch, weil sonst die Zähne und das Zahnfleisch erheblichen Schaden davontragen können. 

Was Du gegen schiefe Zähne tun kannst

Kopfschmerzen durch Weisheitszähne

Retinierte Zähne Röntgenbild Zähne brechen nicht durch Weisheitszähne

Eine weitere Ursache für Kopfschmerzen sind die Weisheitszähne. Weisheitszähne können beispielsweise beim Wachsen auf einen Nerv drücken oder das Weichgewebe entzündet sich beim langsamen Durchbrechen des Zahns, was folgend einen Abszess auslöst. Zusätzlich kann es zu einer Entzündung der Wurzelspitze kommen. Alle genannten Beispiele können mit intensiven Kopfschmerzen einhergehen. Damit die Weisheitszähne keine Kopfschmerzen mehr verursachen, werden diese oftmals gezogen. Auf diese Weise verschwinden die Schmerzen normalerweise vollständig.

Des Weiteren können Kopfschmerzen nach einer Weisheitszahn-Op auftreten. Abhängig von der Art der Operation können diese unterschiedlich lange dauern, Schmerzen in den ersten 7-14 Tagen nach der Operation sind aber völlig normal. Allerdings bekommst Du nach der Op normalerweise ein Schmerzmedikament verschrieben, das die Schmerzen (fast) vollständig unterdrückt.

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Können Zähne Migräne verursachen?

Bei Migräne handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild, deren Ursache wissenschaftlich noch nicht zu 100% geklärt ist. Vermutet wird, dass unter anderem CMD Migräne-Attacken begünstigen kann, konkrete Daten dazu gibt es allerdings nicht. Anders als der erwiesene Zusammenhang von Bruxismus und Spannungskopfschmerzen ist der Zusammenhang zwischen Migräne und Zähneknirschen noch nicht nachgewiesen. Allerdings sind starke Migräne-Kopfschmerzen in Zusammenhang mit Zähneknirschen durchaus denkbar. 

Genauso ist es denkbar, dass Migräne durch schlechte Zähne, wie Karies, Wurzelinfektionen oder Parodontitis ausgelöst wird. Auch ein falscher Biss durch beispielsweise Zahnfehlstellungen oder schiefe Zähne kommt als Ursache infrage.

Was kannst Du dagegen tun?

Um herauszufinden, ob Deine Zähne mögliche Auslöser von Kopfschmerzen oder Migräne sind, können Zahnärzt*innen zum Beispiel eine Funktionsanalyse durchführen. Daraus können individuelle Therapiemaßnahmen abgeleitet werden. Häufig reicht bereits eine Aufbissschiene, die zur Entlastung der Kaumuskulatur beiträgt. 

bruXane 2go Knirschschiene

Moderne Aufbissschienen arbeiten dabei mit Biofeedback. Durch Vibration der Schiene erhältst Du unterbewusst Rückmeldung über das Zähnepressen bzw. Knirschen und veränderst Dein Verhalten nachhaltig. Lässt der Druck nach, endet auch die Vibration. Im Schlaf bekommst Du von diesem Prozess nichts mit, nur Dein Kiefer und Deine Zähne werden es Dir am nächsten Morgen danken, wenn Du schmerzfrei aufwachst.

Zudem sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin ratsam, damit Karies frühzeitig erkannt wird. Die professionelle Zahnreinigung zweimal jährlich trägt zusätzlich zur Zahngesundheit bei.

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